Jugendliche suchen sich die Welt, in die sie hineingeboren werden, nicht selbst aus. Sie versuchen sich in der Welt zurechtzufinden, die von uns geschaffen ist und unsere Handschrift trägt.

Der Anteil der Jugendlichen mit einem transnationalen Background in Europa steigt und es wächst mittlerweile die dritte und vierte Generation auf. In mittelbarer Zukunft werden sie insbesondere in den Ballungszentren mit die Mitte der Gesellschaft bilden. Die Art und Weise wie sie aufgewachsen sind, welche Erfahrungen sie machen und welche Aufstiegschancen sie haben, wird den Grundstein dafür legen, ob die Gesellschaft der Zukunft tendenziell kohäsiv oder gespalten sein wird. Um eine Heimat zu schaffen, in der sich alle hier lebenden Menschen wohlfühlen, gilt es weniger Regeln und Verbote aufzustellen. Vielmehr stellt sich die Frage, wie wir diese jungen Menschen unterstützen können.

Denn obwohl ihre Eltern oft bereits hier geboren sind und hier ihren Lebensmittelpunkt haben, fühlt sich ein Teil dieser Jugendlichen nur bedingt beheimatet. Die Gründe dafür können nicht eindimensional verortet werden. Sie sind bei den Jugendlichen, den dazugehörigen Jugend- und MigrantInnenmilieus wie auch ihrer sozialen Verortung in der Mehrheitsgesellschaft zu suchen.

Seitens der Mehrheitsgesellschaft wird ihnen vielfach ein zynisches Angebot gemacht: „Integriere dich ohne dazuzugehören“. Sie hören und erleben das direkt und indirekt.  Somit werden sie von der Gesellschaft verfremdet. Dieses „Othering“ führt zu individuellen und kollektiven Kränkungen. Man sucht sich die Anerkennung und Zugehörigkeit wo man sie bekommt, nämlich in den eigenethnischen Communities und Gruppen. Insbesondere bei einem Teil der dritten Generation entwickelt sich die Gefahr, dass dieses „Nichtdazugehören“ zum identitätsgenerierenden Moment der Selbstzuschreibung, Gruppenbildung und Selbstabgrenzung wird. Dieses Zurückziehen oder Verharren in der Opferrolle hilft diesen Jugendlichen nicht weiter und beraubt sie ihrer Zukunftschancen.

Diverse Einrichtungen wie Schulen, Jugendzentren etc. sehen sich vor diese Herausforderungen gestellt. Es gilt, diese Phänomene genau zu lesen und herauszufinden was für Gegenstrategien entwickelt werden können. Hierzu stellen wir unsere Expertise in Form von Vorträgen, Workshops und Beratungen zur Verfügung.

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